Samstag, 27. März 2010

Light's out ?

Ja, es scheint als gingen die Lichter der Premierleague aus im Upton Park. Nach der sechsten Niederlage in Serie wird die Lage der Hammers immer bedrohlicher, nicht zuletzt, weil die noch verbliebenen Mitabstiegsaspiranten anfangen zu punkten, so wie Hull heute.
Nun sollte man so ehrlich sein und sagen, daß die ganze Misere nicht von heute auf morgen eintrat und die letzten sechs Spiele ursächlich für den miserablen Tabellenstand sind. Der Beginn des Dilemmas liegt schon viel weiter in der Saison zurück, so bei den Spielen in der Vorrunde bei Wigan, bei Bolton (Carling Cup und Liga), bei Sunderland, bei Stoke, bei Hull. Die Liste ließe sich noch weiter führen. Und fast immer begnügte man sich mit dem Hinweis ja nicht mal so schlecht gespielt zu haben, teilweise unglücklich agiert zu haben und im allgemeinen ja viel besser sei als gezeigt. Als Saisonziel galt bis weit in den Winter hinein ein "top eight finish". Schon im Herbst letzten Jahres war dies ein völlig irreales und nicht zu erreichendes Ergebnis. Man ließ sich sogar teilweise von den Gegnern einlullen und schmeicheln, man sei nicht so schlecht und die Zeit des Aufholens komme noch, weit gefehlt. Selbst gewonnene Spiele wie gegen Burnley und Villa zu Hause täuschten über den wahren Zustand der Mannschaft hinweg. Nur ganz selten (wie gegen Chelsea zu Hause) konnte eine mannschaftliche Geschlossenheit an den Tag gelegt werden, um auch in der Liga zu bestehen. Meist blieb es aber Stückwerk und viele auch gestandene Spieler, wie Upson, Kovac und Noble boten nur durchschnittliche Leistungen.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch der wochen-, ja monatelange Hick-Hack um die Verschuldung und die Übernahme des Vereins. Dies hat mit Sicherheit nicht zu einer gelungenen Saison beigetragen und eher für Verunsicherung gesorgt. Selbst nach der Übernahme der neuen Eigentümer beruhigte sich die Situation nie vollständig, immer wieder gab es Gerüchte über Schuldenhöhe, einen neuen Trainer, Spielerverkäufe usw. Auch die im Wintertransfer geholten Spieler erweisen sich nicht als die großen Verstärkungen und haben bisher nicht ihren Status als solche beweisen können, blieben vielmehr einiges bis alles schuldig. Sicher auch ein Manko, was sich Zola ans Revers heften muß.
Womit wir beim Trainer wären. Um sich ein echtes Urteil über Gianfranco erlauben zu können, ist man als außenstehender Fan eigentlich nicht in der Lage. Man kann nicht wirklich beurteilen ob seine Trainingsarbeit, die Gespräche mit den Spielern, die taktische Ausrichtung und sein Verständnis vom Funktionieren einer Mannschaft richtig ist. Eines kann man ihm aber bestimmt nicht vorwerfen, mangelnde Leidenschaft und Hingabe für den Verein und die Mannschaft. Trotz aller Widrigkeiten und Rückschläge hat er nie Ausreden und Ausflüchte gesucht, sondern sich immer vor die Mannschaft gestellt und diese in Schutz genommen. Das war mehr als vorbildlich. Erst in letzter Zeit merkt man eine gewisse Spannung und Gereiztheit an ihm, die sicherlich nicht von ungefähr kommt. Waren es doch die vielen Stimmen, die immer wieder bemängelt haben, er sei für diesen Posten noch nicht erfahren genug und er sei nicht der richtige Mann für diese schwierige Situation. Dies ist eigentlich rhetorisch, da es keinen Vergleich gibt. Ob das erst kürzlich ausgesprochene Vertrauen der Eigentümer in ihm nur leeres Gerede war, oder ob es eine vorzeitige Entlassung geben wird, ist eigentlich schon fast unerheblich. Erstens schätze ich ihn als so konsequent ein, daß er vorher selbst abtritt und zweitens glaube ich nicht, daß dies zu einem Wendepunkt für die Mannschaft werden würde. Viel zu verfahren ist die derzeitige Situation. Vielleicht wissen wir morgen schon mehr.
Bleibt der Ausblick auf die restliche Saison. Mit noch sechs ausstehenden Partien ist rein rechnerisch noch alles drin. Die Tendenz ist aber deutlich sichtbar, es geht bergab. Eine Wende kann nur aus der Mannschaft heraus erfolgen, das erfordert einerseits den Willen dazu und andererseits  natürlich auch die Fähigkeiten. Ob beides in ausreichendem Maße vorhanden ist, wage ich derzeit zu bezweifeln. Die Hoffnung stirbt bekanntlich als letztes, die Realität verbiegen kann sie aber auch nicht. In diesem Sinne 

Up the Hammers !!!

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